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Algerien      الجزائر



Algerien ist ein nordafrikanischer Staat, der zu dem Maghreb gehört, dem noch vier weitere Staaten angehören, nämlich Libyen, Tunesien, Marokko und Mauretanien.
Der vollständige Name Algeriens ist: Demokratische Volksrepublik Algerien.
Seine Fläche beträgt 2.381.741 Quadratkillometer und ist damit der zweitgrösste Staat Afrikas. Auf das Land verteilen sich 32,8 Millionen Einwohner. Die grössten Städte sind: Die Hauptstadt Algier (1,52 Millionen Einwohner), Oran (656.000 Einwohner) und Constantine (462.000 Einwohner). Die Lebenserwartung der Bevölkerung liegt bei Männern im Durchschnitt bei 69,1 Jahren und bei Frauen bei 72 Jahren.
Das ergibt eine durchschnittliche Lebenserwartung von 70,5 Jahren pro Person.
Die Alphabetisierung liegt insgesammt bei 70% (Männer 78,8% und Frauen 61%).
Die ethnischen Gruppen setzen sich zusammen aus 83% Araber, 16% Berbern und 1% Europäer.
99% der Bevölkerung ist muslimisch und 1% christlich.

Geschichte:

Nach acht Jahren Unabhängigkeitskrieg, dem 100.000 Franzosen und ca. 1 Millionen Algerier zum Opfer fielen und der 1,8 Millionen Menschen zur Flucht zwang, wurde im März 1962 im Abkommen von Evian in Frankreich zwischen Frankreich und der FLN (Front de Libération Nationale) der Waffenstillstand beschlossen.
Am 1. Juli 1962 wählten die Algerier in einem Referendum mit überwiegender Mehrheit die Unabhängigkeit von Frankreich. Schon am 5. Juli 1962, der heute Nationalfeiertag in Algerien ist, wurde die Unabhängigkeit rechtskräftig.
Frankreich gab die in der Sahara bestehenden reichen Öl-und Erdgasvorkommen zurück, sowie die volle souveränität der Algerier.
Die FLN garantierte die nationale Sicherheit und die vollen zivilen Rechte auch für die europäische Bevölkerung.
In Tripolis (Libyen) beschloss die Führung der FLN die neue Verfassung, in der Algerien eine präsidiale Republik wurde und ein sozialistischer Staat.
Erster Präsident wurde Ahmed Ben Bela.
Verwaltungstechnisch ist Algerien in 700 Kommunen eingeteilt, deren Stadträte die Kommunalgesetze und Verordnungen erlassen und die Verwaltungsbeamten einsetzen.
Diese 700 Kommunen bilden 48 übergeordnete Verwaltungseinheiten, die Wilayas. Geleitet werden die Wilayas von jeweils einem, von der Bundesregierung in Algier eingesetzten Gouverneur.
In der Verfassungsänderung von 1989 wurden in Algerien erstmals oppositionelle Parteien zugelassen. Es besteht allgemeines Wahlrecht.
Der Präsident wird vom Volk für fünf Jahre direkt gewählt. Die Nationalversammlung besteht aus 380 Abgeordneten, die ebenfalls für fünf Jahre gewählt sind.
Der Rat der Nation verfügt über 144 Mitglieder. Davon sind 96 Mitglieder von den Kommunalräten gewählt und 48 vom Staatspräsidenten ernannt.
Derzeitiger Präsident ist Abdel-Azzis Bouteflika, der im April 2004 erneut im Amt bestätigt wurde. Er regiert seit 1999. (Stand 20.September 2008)

Algerien Heute:

Im sozialpolitischen Bereich steht Algerien auf dem afrikanischen Kontinent mit an der Spitze. Die medizinische Versorgung ist seit 1974 zwar kostenlos aber auf einen Arzt kommen durchschnittlich etwa 1270 Patienten. In den Städten ist die Versorgungslage besser, als in den ländlichen Regionen. Trotz dieser Schwierigkeiten haben Ärzte und Gesundheitsbehörden die Cholera vollkommen unter Kontrolle, Malaria und Tuberkulose sind weiter rückläufig.
Die Kindersterblichkeit ist in Algerien mit 38 Kindern/ 1000 Lebendgeburten die niedrigste Kindersterblichkeitsrate in Afrika.
Die Gesundheitsbehörden bemühen sich weiter um Verbesserungen.
Zurzeit bereiten Augenerkrankungen immer noch grosse Probleme.

Da der grösste Teil Algeriens in der Sahara liegt (nur 3,2% der Fläche des Landes sind Landwirtschaftlich nutzbar), ist die Wasserversorgung problematisch. Trotz der Knappheit an frischem Wasser, verfügt die Bevölkerung über sichere Wasserquellen.


Die Schulbildung ist kostenlos. 1976 wurden alle privaten Schulen geschlossen. Seitdem kümmert sich ausschliesslich der Staat um die Bildung. Mehr als 95% der schulpflichtigen Kinder gehen zur Schule, dessen Schulsystem dem französischen sehr ähnelt.
Ausserdem verfügt Algerien über neun Universitäten. Die Universität von Algier wurde 1879 gegründet und ist damit die Älteste. Alle anderen Universitäten wurden in der Zeit nach der Unabhängigkeit, also nach 1962 gegründet.
Neben den Universitäten existieren noch zusätzlich etwa 20 Berufsakademien.

Wirtschaft:

Wirtschaftlich ist Algerien eines der reichsten Länder Afrikas, durch seine bedeutsamen Erdöl und Erdgasvorkommen. Algerien ist Mitglied der OPEC.
Nach der Machtübernahme durch Houari Boumedienne 1965, erstellte die Regierung Agrarreformen und grosse Industrialisierungsprogramme.
Das heutige Bruttoinlandsprodukt (BIP) beträgt etwa 56 Milliarden US$. Das ergibt ein BIP von etwa 1770 US$ pro Einwohner.
Prozentual daran beteiligt sind:
Dienstleistungen mit 35,5%
Industrie mit 54,7%
und Landwirtschaft mit 9,8%
Wichtigste Industriezweige sind petrochemische Betriebe, Lebensmittelverarbeitung, Zementherstellung, Eisen und Stahlverarbeitung, sowie die Herstellung von Leder, Teppichen und Textilien.

Landwirtschaftserzeugnisse sind Getreide, Weintrauben, Oliven, Datteln, Zitrusfrüchte und Tabak. Ausserdem spielt in der Landwirtschaft die Viezucht mit Pferden, Rindern und Schafen eine besondere Rolle.

Geförderte Rohstoffe sind Erdöl, Erdgas, Eisen und Phosphate.
Der wichtigste Handelspartner Algeriens ist die Europäische Union, gefolgt von den USA und Japan. Verkehrswege spielen in der Wirtschaft eine wichtige Rolle. Das Strassen und Schienennetz ist im nördlichen Drittel Algerien gut ausgebaut und in den Wüstenregionen je nach Möglichkeit nur bedingt.
Die Transsahararoute, die vom Mittelmeer bis nach Nigeria führen soll, ist in Algerien bis hin nach Tamanrasset im Süden asphaltiert.

 
Die staatliche Fluggesellschaft Air Algérie fliegt sowohl nationale, als auch internationale Ziele an. Wichtigste Flughäfen sind Algier, Oran, Constantine und Tamanrasset.
Wichtigste Handelshäfen sind Algier, Oran und Annaba.


 

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